Entwicklung und Katastrophen

Die Frühgeschichte des Ortes ist knapp und hart.

Ab etwa 700 n. Chr. besiedelten die Wikinger das Land – damals ein riesiger Wald – von Norden her. Über die Elbe kamen von Süden die Sachsen und von Osten slawische Gruppen. Sie wurden als erste sesshaft und prägten Lebensformen und Namen.

Die beide Ansiedlungen hatten gemeinsam den Namen „Harghe”. Der vordere Namensteil stammte von den diversen Landeigentümern aus Adelskreisen, den „Knappen”, die die Ortslagen beherrschten und bei Geldknappheit auch verscherbelten: So verkaufte der Knappe Detlev Griep das heutige Fiefharrie – damals Griepesharghe – 1349 an das Kloster Bordesholm. Für die Klosterbrüder damals ein Schnäppchen von 340 Pfund. Auf gleiche Weise ging 1408 Negenharrie – damals noch Kerstoffersharghe – für 540 Lübische Mark ebenfalls an das Kloster.

Die Bauern störte das, bis auf die Abgaben an das Kloster, nicht wirklich. Sie rangen dem Moor Land und Schätze wie Brennmaterial ab und schufen zu Friedenszeiten eine sichere Lebensgrundlage. Sie hatten aber einige Katastrophen auszuhalten.

  • 1627, im Dreißigjährigen Krieg brandschatzten kaiserliche Soldaten beide Dörfer – es blieb fast nur Schutt und Asche
  • 1777, am 20. April, führte vermutlich Brandstiftung zu einem Großbrand. Während die Bürger die Kirche besuchten zerstörte das Feuer beinahe das gesamte Dorf und machte aus dem ursprünglichen Rundling durch den Wiederaufbau ein Straßendorf.
  • 1864 wurden im Deutsch-Dänischen Krieg um die Vorherrschaft in Schleswig-Holstein Soldaten aus Preußen und Österreich für lange Zeit in Negenharrie und Fiefharrie einquartiert, die sich die Vorräte einverleibten und so manches mehr …
  • 1945 waren es dann die Engländer als Besatzer des Ortes, die aber wohl einigermaßen zivilisiert agiert haben.

Es gab aber auch erfreulichere Ereignisse.

  • 1769 erfolgte die Aufteilung der Gemeindeländereien unter den einzelnen Nutzern und Zuordnung von Moorparzellen an Gemeinde und einzelne Höfe.
  • 1806: Abgabenfreies Eigentum für die einzelnen landwirtschaftlichen Nutzer durch königliche Order. Die Landluft machte endgültig frei!

Vor allem das Wirtschaften der Bauern auf eigenem Grund und Boden brachte allen Bürgern bald ein einkömmlicheres Leben und mit dem Dorf ging es bis heute voran.